Marke & Produkte
18.07.2023

DESIGNED FOR CIRCULARITY

ZIRKULARITÄT IST DIE GROSSE HERAUSFORDERUNG, DER SICH UNSERE BRANCHE IN DEN KOMMENDEN JAHREN STELLEN WIRD. WIR ALLE SIND MIT BEGRENZTEN RESSOURCEN KONFRONTIERT, WÄHREND SICH TEXTILABFÄLLE AUF MÜLLDEPONIEN STAPELN. WIE SCHAFFEN WIR ES, MATERIALIEN UND PRODUKTE IM KREISLAUF ZU HALTEN? WAS KÖNNEN WIR TUN, DAMIT SICH ÖKOSYSTEME REGENERIEREN KÖNNEN? WIE KANN DIE CIRCULAR ECONOMY FÜR PREMIUM-FASHION WIRKLICHKEIT WERDEN? FRAGEN, DENEN WIR UNS WIDMEN. EINES IST BEREITS KLAR: DIE ZIRKULARITÄT WIRD DIE MEISTEN OPERATIVEN BEREICHE UNSERES UNTERNEHMENS BERÜHREN: VOM PRODUKT BIS ZUM VERTRIEB, VON DER LOGISTIK BIS ZUR IT: DER ÜBERGANG VON DER LINEARITÄT HIN ZUR ZIRKULARITÄT IST EIN PROJEKT, DAS WIR GEMEINSAM IN ANGRIFF NEHMEN WERDEN. IT’S ON US!

Marc O’Polo forciert in der Herbst-/Winter-Saison 2023 sein Engagement im Bereich Zikularität und lanciert erstmalig Produkte für Women und Men, die von circular.fashion, einer der führenden Transformationsagenturen, hinsichtlich der Einhaltung der Circular Design Criteria validiert sind. Gekennzeichnet sind diese Produkte mit dem Label „Designed for Circularity“. Ein weiterer Ausbau in Spring/Summer 2024 und darüber hinaus ist geplant. Stoffe aus einer einzigen Faserkomposition, abschraubbare Jeansknöpfe, Reparaturfähigkeit und Zeitlosigkeit eines Kollektionsteils – nicht nur auf wiederverwertbare Materialien, sondern auch auf die physikalische und emotionale Langlebigkeit eines Produktes legt Marc O’Polo beim Design und der Herstellung von Kollektionsteilen mit dem Label „Designed for Circularity“ (DfC) höchste Priorität. Ziel: Zunächst geht es darum, Bekleidung aus wertvollen, zertifizierten Rohstoffen möglichst lange als fertiges Produkt in Umlauf zu halten. Am Ende eines langen Lebens muss sichergestellt sein, dass das Produkt wieder in den Zustand der Faser zurückgeführt werden kann und so als wertvoller Rohstoff wieder zur Verfügung steht, damit Ressourcen und Rohstoffe geschont werden und sich natürliche Systeme regulieren können.

1) WAS BEDEUTET DER BEGRIFF CIRCULARITY FÜR MARC O’POLO?
J.A. „Circularity ist ein sehr großer und weiter Begriff und für uns nicht gleichzusetzen mit dem deutschen Begriff Kreislaufwirtschaft. Warum? Weil sich Kreislaufwirtschaft im Deutschen lediglich auf das Recycling und damit auf den End-of-Life-Moment bezieht. Also auf den Moment, an dem das Produkt zu Abfall wird. Circularity geht einen Schritt weiter, denn es geht nicht nur darum, Materialien, sondern auch ganze Produkte im Umlauf zu halten. Sowohl die physische als auch die emotionale Langlebigkeit sind hier das Stichwort. Circularity geht also über den Moment des Recyclings hinaus und betrachtet das ganze Leben des Produkts. Außerdem umfasst die Zirkularität auch neue Geschäftsmodelle und Services, die allumfassender und schonender für Ökosysteme sind. Damit sich unsere natürlichen Systeme erholen können und die natürlichen Ressourcen geschont werden.“

2) WAS MACHT EIN „DESIGNED FOR CIRCULARITY“ PRODUKT AUS?
J.A. „Dafür gibt es strenge Kriterien von der Transformationsagentur circular.fashion. Sie untersucht zum Beispiel genau, was Marc O’Polo dafür tut, damit das DfC-Produkt möglichst lange im Lebenszyklus und damit in der Nutzungsphase bleibt. Oder was gemacht wird, damit Kund:innen ihre Teile gut pflegen und reparieren können. Außerdem geht es um die physikalische und emotionale Langlebigkeit eines Produkts.“

3) WAS IST MIT DER PHYSIKALISCHEN UND EMOTIONALEN LANGLEBIKEIT GEMEINT?
J.A. „Physikalisch meint, wie hochwertig das Produkt verarbeitet ist. Beispielsweise ob sich der Stoff verschiebt oder ob Nähte reißen. Wir haben bei Marc O‘Polo einen sehr umfangreichen Katalog zu physikalischen Werten, die in regelmäßigen Labortests untersucht werden. Emotionale Langlebigkeit meint ein zeitloses Design, und das wiederum zeigt sich durch ein Produkt, das gut gefittet ist. Ein Lieblingsteil, das von verschiedenen Menschen häufig und oft getragen wird. Hierfür sind wir mit unserem skandinavischen, reduzierten Stil schon sehr gut aufgestellt.“

4) WELCHE HERAUSFORDERUNGEN GIBT ES?
J.A. „Es geht darum, dass wir Kleidungsstücke herstellen, die das Rohmaterial für den nächsten Produktzyklus in sich bergen. Quasi zirkuläre Kollektionen mit Rücksicht auf Strukturen der Rücknahme und Sortierung für ein qualitätserhaltendes Closed Loop Recycling. Wir bestimmen während der Produktentwicklung, ob ein Produkt recyclefähig also DfC-fähig ist. Danach geht circular.fashion in den Validierungsprozess und recherchiert sehr sorgfältig die Praxis entlang der Lieferkette und prüft diese auf Kompatibilität mit den Prozessen in Sortier- und Recyclinganlagen. Davon abgeleitet gibt es gewisse K.O.-Kriterien, was recycliert werden kann und was nicht. Zunächst geht es dabei um die Zusammensetzung des Hauptmaterials, aber auch die Verarbeitung bis hin zu Trims und Prints sind zu berücksichtigen. Manche davon sind für DfC nicht zulässig und werden anders gestaltet. Im Prinzip ist das, was vermeintlich Müll war, künftig neues Rohmaterial, das es dann werterhaltend in den nächsten Kreislauf zu schicken gilt. Am besten gelingt das mit Monomaterial.“

5) LIEGT ES ALSO NICHT ALLEIN BEI MARC O’POLO?
J.A. „Circularity ist ein enorm wichtiger neuer Punkt auf unserer Agenda – mit einigen Herausforderungen. Es geht nicht nur um Materialkreisläufe in der Textilbranche. Das Thema ist sehr verzweigt, komplex und ganzheitlich. Einfach weil so viele Bereiche miteinander sprechen müssen. Wir arbeiten an Projekten, die sich damit beschäftigen, wie das Produkt dem Recycler seine Dateneigenschaften automatisiert mitteilen könnte. Sprich: intelligente Produkte. Das sind alles Dinge für die Zukunft und wir merken, wie spannend das alles ist. Wie komplex – vor allem, weil alles dynamisch ist und sich ständig verändert. Handelspartner:innen entwickeln sich, bringen neue Materialien auf den Markt, es gibt neue Sortiermöglichkeiten und vieles mehr. Es steckt viel Potenzial dahinter.“

6) WELCHE MATERIALIEN EIGNEN SICH FÜR DFC-PRODUKTE?
J.A. „Monofasern sind ideal. Bei Gemischen, zum Beispiel mit Elasthan, geht das Recycling nur bis zu einem gewissen Anteil. Liegt der Anteil Elasthan über 5%, kann der Stoff im mechanischen Recycling wahrscheinlich nicht mehr weiterverarbeitet werden. Im Prinzip wäre das Produkt dann nur noch für ein Downcycling geeignet. Deshalb haben alle unsere DfC-Produkte einen maximalen Elasthan-Anteil von 5%. Besonders stolz sind wir auf unsere 100% Monofiber Jeans, die ganz ohne Elasthan auskommt! Sie überzeugt durch einen lockeren und bequemen Fit.“

7) WELCHE ROLLE HAT DAS DESIGN-TEAM IM ENTWICKLUNGSPROZESS?
J.A. „Kreativ gesehen ist der Entwicklungsprozess unserer DfC-Pieces für unsere Designer:innen unglaublich spannend und herausfordernd. Es geht nicht nur um den Look & Feel. Sie müssen mit Begrenzung in Schnitt und Material umgehen, Passformen und Verarbeitung überdenken und neue Lösungen finden, die das Produkt dennoch ansprechend, begehrlich und bezahlbar machen.“

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