WAS VERBIRGT SICH HINTER LIZENZEN UND WELCHE PRODUKTE WERDEN UNTER DIESEM BEGRIFF GEBÜNDELT?
Unter den Bereich Lizenzen fallen aktuell die Kategorien Bodywear, Beachwear, Homewear, Eyewear und Kidswear sowie seit Kurzem auch Fragrance, dass unser Portfolio um eine sinnliche Dimension erweitert. Mit diesen zusätzlichen Kategorien deckt Marc O’Polo neben der Bekleidung den kompletten Lifestyle der Marke ab. Diese Produkte werden jedoch anders als der Bereich Fashion outgesourct. Das heißt, wir erlauben unseren spezialisierten Lizenzpartner:innen unter unserem Namen Produkte auf den Markt zu bringen. Dabei muss aber natürlich sichergestellt werden, dass alle Produkte auch zu 100 Prozent der DNA von Marc O’Polo entsprechen.
WELCHEN WERDEGANG HAST DU DURCHLAUFEN UND WIE BIST DU ZU DEINER POSITION BEI MARC O'POLO GEKOMMEN?
Ich habe zunächst Modedesign an der Fachhochschule in Trier studiert und ein paar Jahre später habe ich noch meinen Master in Fashion Experience und Design Management an der Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand gemacht. Nach vier Jahren als Design Assistent bei Hugo Boss habe ich gemerkt, dass mir Produktmanagement noch besser liegt als reines Design. Deshalb wollte ich mein kreatives Diplom noch um einen BWL Master erweitern. Danach war ich dann neun Jahre lang bei Adidas, bis ich vor einem Jahr zu Marc O’Polo gewechselt bin.
WARUM HAST DU DICH FÜR DEN BEREICH LIZENZEN ENTSCHIEDEN UND WAS REIZT DICH AN DEINER ARBEIT AM MEISTEN?
Die Arbeit mit externen Partner:innen und unterschiedlichen Business-Segmenten ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Das gefällt mir sehr gut. Man taucht in unterschiedliche Industrien ein, entdeckt Synergien und versteht Abhängigkeiten zur Kernmarke. Ein wirklich spannender und vielschichtiger Aufgabenbereich, der sich kontinuierlich weiterentwickelt.
WIE LÄUFT DER ENTWICKLUNGSPROZESS EINES TYPISCHEN LIZENZ-PRODUKTS BIS ZUM LAUNCH AUF DER WEBSITE AB - ÜBERNIMMT DER ODER DIE LIZENZPARTNER:IN ALLE STEPS EIGENSTÄNDIG ODER SEID IHR BEI JEDEM ARBEITSSCHRITT INVOLVIERT?
Wir sind in den gesamten Prozessablauf der Kollektion involviert. Von Saison zu Saison stimmen wir alles mit den Lizenzpartner:innen ab – von den Kollektionsbriefings, dem Design-Input, der Prototyp-Review bis zur Zulassung. Wir sind bei jedem Termin dabei, kennen die Herausforderungen und segnen am Ende die Kollektion ab. Alle Shootings, E-Commerce sowie die Verfügbarkeit und Produktplatzierung auf der Website und im Newsletter werden komplett von uns gesteuert. Natürlich in Kooperation mit unserem E-Commerce-Team. Somit leiten und begleiten wir den Prozess 360 Grad.
WIE BIST DU ZU MARC O'POLO GEKOMMEN - BIST DU IN DER NÄHE AUFGEWACHSEN ODER FÜR DEN JOB NACH OBERBAYERN GEZOGEN?
Ursprünglich komme ich aus dem Rheinland, lebe inzwischen aber schon seit über 10 Jahren in Bayern. Nach dem Abitur bin ich zum Arbeiten nach Nürnberg gezogen. Vor einem Jahr bin ich dann zu Marc O’Polo gewechselt, da ich die Stelle superinteressant fand und auch die Werte des Unternehmens sehr gut zu mir passen.
WAS WAR DEIN BISHER GRÖßTES HIGHLIGHT ALS GROUP MANAGERIN FÜR LIZENZEN?
Die Vielseitigkeit ist mein absolutes Highlight – dass ich das Lizenzgeschäft von Marc O’Polo in all seinen Facetten kennenlernen darf. Jede Lizenz tickt anders und jede:r Partner:in hat ihre bzw. seine eigene Herangehensweise und Herausforderung. Am Ende hat man fünf unterschiedliche Modelle und doch fällt alles unter den Namen Lizenz.
WAS WAR DEINE BISHER GRÖßTE HERAUSFORDERUNG BEI MARC O'POLO UND WELCHES LEARNING KONNTEST DU FÜR DICH MITNEHMEN?
Jede Industrie hat ihre eigenen Herausforderungen und am Ende sind alle abhängig von unserer Kernmarke. Das ist nicht immer leicht zu jonglieren. Die größte Herausforderung nach außen ist meines Erachtens jedoch die aktuelle wirtschaftliche Lage: dass man Produkte, die nicht das Kerngeschäft betreffen trotzdem stabil am Laufen halten muss. Dafür haben wir die Lizenzen näher an Marc O’Polo Casual und Denim positioniert und auch die gleichen Prozesse übernommen, wie z. B. spezielle Shootings für E-Commerce, gezielte Kampagnenshootings, POS-Möbel für die unterschiedlichen Stores, extra Influencer-Shootings für unseren Social Content, separate Newsletter usw. Dadurch laufen die Lizenzen nicht mehr separat, sondern sind noch mehr Teil der Marc O’Polo Welt geworden und verkörpern den Lifestyle der Marke.
Persönlich gesehen war ich im ersten Jahr vor allem damit beschäftigt, die Marc O’Polo Kultur zu verstehen und interne Prozesse und Abteilungen kennenzulernen. Aber unser Claim IT`S ON US ist auf jeden Fall ein Satz, den ich auch selbst verinnerlicht habe und der mir noch nie so klar war, wie bei Marc O’Polo.