WO ENGAGIERST DU DICH UND WIE BIST DU DAZU GEKOMMEN?
KATHARINA: Ich engagiere mich ehrenamtlich als Chorleitung im Jugendchor unseres Ortes, der sich aus 18 aktiven Mitglieder:innen zusammensetzt. Die Kinder dürfen ab neun Jahren bzw. ab der Erstkommunion im Chor mitsingen. Unsere Auftritte reichen dabei von Gottesdiensten über den Festsonntag im Festzelt bis zu Hochzeiten, Taufen oder Konzerten. Ich war früher selbst Teil des Jugendchores, damals noch unter der Leitung meines Papas. Als er mich 2019 gefragt hat, ob wir den Chor wieder aktivieren wollen, haben wir das Projekt gemeinsam mit zwei weiteren Leiter:innen neu gestartet. Über die Jahre ist der Chor immer weitergewachsen und auch Mitglieder:innen des ehemaligen Chors sind wieder eingestiegen.
ALEX K. & ALEX B.: Wir sind nicht nur in der IT ein eingespieltes Team, sondern auch bei unserem gemeinsamen Ehrenamt beim THW, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Die Ortsverbände des THW agieren in ihren jeweiligen regionalen Einsatzgebieten, aber auch bundesweit oder sogar im Ausland. Ich bin inzwischen seit fast zehn Jahren dabei. Damals habe ich eine sinnstiftende Aufgabe gesucht, an der ich Spaß habe, außergewöhnliche Sachen erlebe und der Gesellschaft etwas Gutes tun kann. Mir war schnell klar, dass ich etwas mit Blaulicht machen wollte. Die vielfältigen technischen Aufgaben und das Gemeinschaftsgefühl haben mich dann überzeugt. Seitdem schlägt mein Herz für das THW. Alex (B.) und ich haben uns bei Marc O’Polo kennengelernt, als er seine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht hat. Mit dem Beginn unserer Freundschaft und meinen persönlichen Einblicken ins THW-Leben konnte ich Alex vor gut drei Jahren ebenfalls für das Ehrenamt begeistern. Seither sind wir gemeinsam in der Fachgruppe Wasserschaden und Pumpen des THW Ortsverband Rosenheim aktiv.
WIE SIEHT DEIN EHRENAMT KONKRET AUS?
KATHARINA: Meine Aufgaben liegen bei der Vorbereitung der Proben, der Aufbereitung neuer Lieder sowie bei der Kommunikation, Organisation und Planung rund um die Anfragen für unsere Auftritte.
ALEX K. & ALEX B.: Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Das bedeutet neben Einsätzen und technischen Hilfeleistungen wartet die Materialpflege von Pumpen, den LKWs, Schläuchen, Elektromaterial, Werkzeug etc. Ausbildungen werden geplant und durchgeführt, Besprechungen finden statt und natürlich darf auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Dazu kommt noch die Unterstützung unserer THW-Jugend bei Ausbildungen und Zeltlagern. So verbringen wir manchmal mehrere Tage pro Woche im THW, ich als Gruppenführer und Alex als Fachhelfer. Am Ende des Jahres kommen so teilweise 500 bis 1.500 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit zusammen.
WIE LASSEN SICH ARBEIT UND EHRENAMT MITEINANDER VEREINEN, UNTERSTÜTZT DICH MARC O'POLO DABEI? HAST DU SCHON EINMAL DEN BENEFIT DER ZWEI SONDERURLAUBSTAGE FÜR DEIN ENGAGEMENT GENUTZT?
KATHARINA: Meine Kolleg:innen unterstützen mich und halten mir den Rücken frei, sollte ich für eine Chorprobe mal etwas früher gehen müssen. Den Sonderurlaubstag habe ich bisher noch nicht genutzt, werde diese Chance aber auf jeden Fall in naher Zukunft wahrnehmen.
ALEX K. & ALEX B.: Um bei Unglücksfällen zeitnah helfen zu können, ist schnelle und unkomplizierte Unterstützung am Arbeitsplatz notwendig. Das ist für uns beide ein wichtiger Aspekt bei der Wahl unseres Arbeitgebers. Hier erleben wir sehr guten Rückhalt im Team und haben dank unserer Führungskraft eine einfache Absprache gefunden, um im Einsatzfall schnell agieren zu können. Das gibt uns Sicherheit und zeigt die Wertschätzung von Marc O’Polo für das Ehrenamt. Aktuelles Beispiel ist die kürzliche Unwetter- und Hochwasserlage, wo es für uns beide am frühen Nachmittag direkt vom Arbeitsplatz für zwei Tage nach Neubeuern in den Einsatz ging. Aber auch für Fortbildungen und Einsätze im Bundesgebiet haben wir noch immer eine Lösung gefunden. Letztes Jahr konnte Alex K. zwei Sonderurlaubstage für ein Jugendzeltlager nutzen, so dass seine eigenen Urlaubstage zur Erholung blieben.
WAS MACHT DIR AN DEINER FREIWILLIGEN TÄTIGKEIT AM MEISTEN SPAß?
KATHARINA: Es ist besonders schön, die Freude der Kinder beim Singen zu sehen und wie viel Spaß ihnen der Chor und die Auftritte bereiten. Aber auch das positive Feedback von Zuhörer:innen motiviert mich, weiter an diesem Projekt zu arbeiten.
ALEX K. & ALEX B.: Anpacken und helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Beim Rückblick auf größere Einsätze, wie beim G7-Gipfel, bei der Flutkatastrophe im Ahrtal und bei den Materialtransporten zu Covid-Zeiten, erlebt man Dinge, die man im Zivilleben nicht sehen würde. Dazu macht uns die technische Arbeit, das Fahren von THW-Einsatzfahrzeugen, aber auch die Jugendarbeit große Freude. Durch das starke Gemeinschaftsgefühl und die vielen geteilten Erlebnisse ist das THW für uns beide zu einer zweiten Familie geworden.
HAT DICH DAS EHRENAMT AUCH SCHON EINMAL VOR HERAUSFORDERUNGEN GESTELLT ?
KATHARINA: Natürlich hat man als Leitung des Chores nicht nur die Verantwortung für die Gruppe, sondern auch für das Gelingen der Auftritte. Aber durch den guten Zusammenhalt sowie die Unterstützung der beiden weiteren Chorleitungen schaffen wir das ganz gut und konnten bisher alle Herausforderungen meistern.
ALEX K. & ALEX B.: Fahren oder nicht fahren, das ist oft die Frage. Wenn der Piepser geht und man z. B. gerade die Technik bei einem wichtigen Termin begleitet, muss erst passender Ersatz gefunden werden. Dann ist es nicht immer einfach mit dem Kopf bei der Sache zu bleiben, wenn man weiß, dass woanders Hilfe gebraucht wird.
WELCHE PLÄNE STREBST DU ZUKÜNFTIG FÜR DEIN ENGAGEMENT AN?
KATHARINA: Mein Wunsch und Ziel ist es, auch in Zukunft tolle Konzerte geben zu dürfen und gemeinsam mit dem Chor weiter zu wachsen.
ALEX K. & ALEX B.: Die Mitwirkung beim THW ist für uns eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft. Deshalb arbeiten wir beide daran, unsere Fachgruppe vorwärtszubringen – jeder in seiner Funktion – und uns auch selbst regelmäßig fortzubilden. Je nachdem, wie sich die Unwetterlagen zukünftig entwickeln, müssen wir mit mehr Einsätzen rechnen. Entsprechend gilt es gut ausgebildet zu sein, damit wir effektiv helfen können und immer gesund wieder nach Hause kommen.